Patient and Public Involvement - warum und wie?

Was ist Patient and Public Involvement (PPI)?

Unter diesem Begriff werden alle Aktivitäten zusammengefasst, die eine aktive Einbindung von Patientinnen und Patienten in die Planung und Ausführung neuer Forschungsprojekte ermöglichen. Ziel ist es, die Forschung mit oder von statt an, über oder für die Betroffenen zu gestalten (1), sie als gleichberechtigte Partnerinnen und Partner mitwirken zu lassen. PPI-Vertreter können auch Patientenorganisationen, Angehörige, Pflege- und Betreuungspersonen oder andere interessierte Personen aus der Öffentlichkeit sein.

Die reine Teilnahme an einer klinischen Studie oder an einem Humanforschungsprojekt gilt nicht als PPI, da Personen in dieser Rolle zwar an der Forschung teilnehmen, diese aber nicht aktiv mitgestalten. Synonyme Bezeichnungen für PPI sind «patient-focused drug development» oder «patient engagement».

 

Warum PPI?

Die Wichtigkeit des Einbezugs und der Mitsprache von Betroffene liegt aus ethischer Sicht auf der Hand. Gleichzeitig haben PPI-Aktivitäten das Potential, Prozesse in der klinischen Forschung effizienter und  Forschungsergebnisse nützlicher zu machen. PPI-Vertreter verfügen über einzigartige Kenntnisse, Perspektiven und Erfahrungen, die Einfuss auf die Relevanz, Qualität, Angemessenheit und Glaubwürdigkeit der klinischen Forschung nehmen können (2). Beispielsweise gibt es Hinweise darauf, dass sich die Rekrutierung verbessert, wenn Personen, die selbst Erfahrung mit der untersuchten Krankheit haben, involviert worden sind (3).

Darüber hinaus werden Forschende, die sich um Fördermittel bemühen, vermehrt dazu aufgefordert, PPI-Aktivitäten bei der Planung, Durchführung, Translation und Evaluation ihrer Forschungsprojekte einzubeziehen. So beispielsweise beim Investigator Initiated Clinical Trials (IICT)-Förderprogramm des Schweizerische Nationalfonds (SNF).

 

Welche PPI-Aktivitäten passen für mein Projekt?

Die Wahl der passenden PPI-Aktivitäten, der einzubeziehenden PPI-Vertreter und des Zeitpunkts kann je nach Zielsetzung in jeder Studie unterschiedlich ausfallen. Jedenfalls sollte bereits früh in der Planungsphase eines Forschungsprojekts auch an die Möglichkeiten, Betroffene einzubinden, gedacht werden. Diese sind durchaus vielseitig:

Konkrete Beteiligungsmöglichkeiten, sowie Entscheidungshilfen zur Wahl der PPI-Vertreter und Art der Aktivitäten finden Sie auch in unserer PPI-Leitinie und PPI-SOP.

Grundsätzlich gilt, dass gegenseitiges Vertrauen und ein transparenter, partnerschaftlicher Umgang den Dialog zwischen Forschenden und Betroffenen begünstigen.