1. Juni 2022

Am Beispiel der Rekrutierung von Studienteilnehmenden zeigt die DKF Forschungsgruppe von Matthias Briel wie Ergebnisse aus der Meta-Forschung in der praktischen Studienplanung genutzt werden können.

Meta-Forschung ist ein Kompetenzschwerpunkt am DKF. Diese Disziplin strebt nach evidenzbasierter Verbesserung der Forschung und in weiterer Folge der Gesundheitsversorgung. Meta-Forschung ist auch als «Forschung über Forschung» bekannt und untersucht die Zuverlässigkeit von Forschungsmethoden. So sollen kontinuierlich strukturelle Verbesserungen auf möglichst vielen Ebenen des Forschungsbetriebs erreicht werden.


Patientenrekrutierung, ein relevantes Thema

Ein Thema, dem sich DKF Forschungsgruppenleiter Matthias Briel gemeinsam mit mehreren internationalen Kolleginnen und Kollegen seit vielen Jahren widmet, ist die Rekrutierung von Studienteilnehmenden. Bereits 2014 konnten die Forschenden zeigen, dass unzureichende Rekrutierung der häufigste Grund für Abbruch von randomisierten klinischen Studien und damit ein relevantes Problem ist. Weitere Forschungsarbeiten der Gruppe identifizierten die häufigsten Gründe für Rekrutierungsprobleme sowie eine Analyse darüber, ob schlechte Rekrutierung vermieden werden kann.


Der Nutzen in der Praxis

Die Erkenntnisse aus diesen Forschungsprojekten sollen nun direkt in die Planung von künftigen klinischen Studien am DKF einfliessen, damit vorzeitige Studienabbrüche durch unzureichende Rekrutierung möglichst verhindert werden können. Matthias Briel und Katja Suter, wissenschaftliche Mitarbeiterin im DKF Team Koordination und Projektmanagement, haben daher ein Projekt zum Wissenstransfer lanciert. Ziel war es, auf die Wichtigkeit der Thematik aufmerksam zu machen, Tools zur Verfügung zu stellen und auf bestehende Unterstützungsangebote im Kontext der Rekrutierungsförderung hinzuweisen.

Entstanden ist ein Massnahmenkatalog, der die 10 häufigsten Ursachen unzureichender Rekrutierung adressiert. Die Massnahmen sollen Risiken für unzureichende Rekrutierung möglichst bereits in der Planungsphase berücksichtigen und diesen präventiv entgegenwirken. Bei der Entwicklung der Massnahmen ist auch die umfangreiche Erfahrung, die am DKF durch die Begleitung der unterschiedlichsten Studien und Forschungsprojekten besteht, eingeflossen.

Wie sich die Massnahmen in der Praxis bewähren und wie gross genau ihre Effekte sind, muss erst erprobt werden. In jedem Fall können sich Forschende aber jetzt schon dazu beraten lassen, welche Ideen und Ansätze für eine möglichst effiziente Rekrutierung von Studienteilnehmenden bestehen.