2. September 2024

Internationales Projektmanagement: Kreativität nach Plan

Der Aufwand prospektiver klinischer Studien mit internationaler Beteiligung ist nicht zu unterschätzen. Ein gut organisiertes Projektmanagement macht es möglich, Studienzentren auch im Ausland effizient zu führen und so Forschung über Landesgrenzen hinweg erfolgreich zu betreiben.

Ein klinischer Forscher, der jahrelange Erfahrung mit der Durchführung internationaler Studien im akademischen Setting hat, ist Prof. Walter Weber, Leiter Departement Brust, Bauch und Becken, Chefarzt Brustchirurgie und Standortleiter des Basler Brustzentrums am Universitätsspital Basel. Er setzt auf kleine, gut eingespielte Teams, mit klar definierten Verantwortlichkeiten und der Möglichkeit sich gegenseitig zu vertreten. «Grössere Teams sind nicht unbedingt stärker», betont Walter Weber, denn es entstünden mehr Schnittstellen, an denen Informationen verloren gehen könnten.

Überhaupt sei Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg, wenn ein so komplexes Projekt wie eine internationale, randomisierte, multizentrische Studie durchgeführt werde. Wöchentliche Meetings seien Standard. Sie seien entscheidend, um alle Beteiligten informiert und motiviert zu halten.

Zusammenarbeit mit den DKF-Scientific Services

Walter Weber schätzt es, eine zentrale Ansprechperson für alle Belange seiner Studien zu haben und meint damit Alexandra Schulz, Teamleiterin Projektmanagement. Sie leitet in enger Absprache mit ihm und seinem Team die Kommunikation mit den Studienzentren und koordiniert die Zusammenarbeit aller Projektpartner inklusive weiterer DKF-Scientific Services.

Auch für Alexandra Schulz ist gute Kommunikation entscheidend für ein erfolgreiches internationales Projektmanagement. Denn dieses ist grundsätzlich komplex, bedingt durch Mehrsprachigkeit, unterschiedliche gesetzliche Vorgaben und den vielfältigen notwendigen Aktivitäten wie Machbarkeitsanalysen, Sicherung der Finanzierung, Vertragsverhandlungen, Berichterstattungen, sowie die laufende Motivation der Studienzentren und Sicherstellung der Datenqualität. 

Als zentrale Koordinationsstelle verknüpft sie die jeweiligen Expertisen und Interessen aller Beteiligter. Dafür braucht es gute Planung und Organisationstalent, um den Überblick zu behalten, aber auch das Auge für Details und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Das gemeinsame Ziel steht im Mittelpunkt. Um dieses zu erreichen, gilt es auch kreative Lösungswege für immer neue Herausforderungen zu finden.

Koordination zahlreicher Zentren

Neben den beiden grossen randomisierten Studien TAXIS und PREPEC des Oncoplastic Breast Consortiums (OPBC)*, das von Walter Weber vor rund 7 Jahren gegründet wurde, unterstützen die DKF-Scientific Services 10 weitere grosse prospektive, überwiegend klinische Studien mit internationaler Beteiligung im Bereich Projektmanagement (siehe Box). Insgesamt werden so 281 Studienzentren betreut. Drei Viertel davon befinden sich im Ausland.

* Neueste Publikationen des OPBC

• OPBC-05 ICARO: Nodal burden and nodal recurrence in patients with isolated tumor cells after neoadjuvant chemotherapy treated with axillary dissection or axillary radiation
  Accepted for publication in JCO, July 2024
• OPBC-04 OMA: Omission of Axillary Dissection Following Nodal Downstaging With Neoadjuvant Chemotherapy
• OPBC-03 TAXIS: Association of Axillary Dissection With Systemic Therapy in Patients With Clinically Node-Positive Breast Cancer
• OPBC-03 TAXIS (SAKK 23/16, IBCSG 57-18, ABCSG-53, GBG 101): Impact of Imaging-Guided Localization on Performance of Tailored Axillary Surgery in Patients with Clinically Node-Positive Breast Cancer
• OPBC-03 TAXIS (SAKK 23/16, IBCSG 57-18, ABCSG-53, GBG 101): Trends in use of neoadjuvant systemic therapy in patients with clinically node-positive breast cancer
• OPBC Delphi and Consensus 2023: Uncertainties and controversies in axillary management of patients with breast cancer