8. April 2024
«Reichhaltiges Feedback und hohe Motivation» - Erfahrungsbericht zur Patientenmitsprache
Bei der Planung der NoDoubt-Studie haben Patientenvertreterinnen und -vertreter mitdiskutiert. Es ging den Forschenden um Fragen zum Studiendesign, zu den Endpunkte und zur Rekrutierungsstrategie. Für beide Seiten hat sich diese Zusammenarbeit gelohnt.
Ein gemeinsamer Prozess
Die NoDoubt-Studie soll klären, ob Krebspatientinnen und -patienten mit mittelstarken bis starken Schmerzen von einer Behandlung mit Nicht-Opioiden (Metamizol und Ibuprofen) profitieren, wenn sie zusätzlich zu Opioidtherapie verabreicht wird. Hier berichten Christopher Böhlke, Oberarzt Palliative Care am Universitätsspital Basel, der sich die Studienleitung mit Prof. Jan Gärtner vom Palliativzentrum Hildegard teilt, und Patientenvertreter Gernot Mayer von ihren gegenseitigen Erfahrungen in diesem gemeinsamen Prozess.
Dialog auf Augenhöhe
Dieses als «Patient und Public Involvement (PPI)» bekannte Vorgehen erfährt stets mehr Zustimmung und Akzeptanz in der klinischen Forschung. PPI setzt auf den Dialog zwischen Forschenden und jenen, die von der Forschung profitieren sollen. Gemeinsames Ziel ist es, die Forschung relevant zu gestalten und auf die Bedürfnisse der betroffenen Patientinnen und Patienten abzustimmen.
Unterstützungsangebote
Das Departement Klinische Forschung (DKF) unterstützt und begleitet Forschende wie auch Patientinnen und Patienen sowie Angehörige und andere Interessierte mit Beratungs- und Kursangeboten. Vor allem für Forschende, die eine Einreichung beim Förderprogramm Investigator-initiated Clinical Trials (IICT) des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) planen, ist es von Vorteil, sich in Sachen PPI beraten zu lassen. Für die Initiierung von PPI-Aktivitäten spricht der SNF separate Fördergelder. Von diesen konnte auch die NoDoubt-Studie profitieren und den initialen Austausch mit PPI-Vertreterinnen und -vertretern finanzieren.
Im Bild: Co-Studienleiter Christopher Böhlke und Patientenvertreter Gernot Mayer im Gespräch
NoDoubt-Studie
Efficacy of non-opioid drugs in addition to opioid therapy for cancer pain management: a double-blind, randomized, three arm, placebo controlled trial assessing the key non-opioids dipyrone (metamizole) and ibuprofen
Leitung
Prof. Jan Gärtner, DKF-Forschungsgruppenleiter, Chefarzt Palliativzentrum Hildegard
PD Dr. Christopher Böhlke, Oberarzt, Palliative Care, Universitätsspital Basel
Ziel
Vergleich der Wirksamkeit von Nicht-Opioiden (Metamizol und Ibuprofen) zusätzlich zur Opioidtherapie bei Krebspatientinnen und -patienten mit mittelstarken bis starken Schmerzen
Studiendesign
Doppelverblindete, Placebo-kontrollierte, multizentrische, randomisierte klinische Studie
Studienzentren
5 in der Schweiz
Anzahl geplante Studienteilnehmende
309
PPI-Massnahmen
- Fokusgruppen-Diskussionen zur Forschungsfrage, zu Studienendpunkten und Rekrutierungsstrategie
- Implementierung eines internationalen PPI-Advisory Boards als Beratungsgremium während und nach der Studiendurchführung
- Review der Laienzusammenfassung durch PPI-Vertreter
- Eingezug von drei relevanten Patientenorganisationen
DKF Scientific Services
Methodische Beratung, Statistik, Data Management, PPI-Beratung