2. Dezember 2025

Dass viele Forschungsergebnisse nicht reproduziert werden können, ist allgemein bekannt. Obwohl es einen Konsens gibt, welche Praktiken zu reproduzierbaren Ergebnissen führen können, fehlt es in der akademischen klinischen Forschung oft an deren konsequenter Umsetzung. Mit Hilfe einer schweizweiten Umfrage soll ermittelt werden, wie es um den Kenntnisstand reproduzierbaren Forschungspraktiken steht und welche konkreten Hindernisse der Umsetzung im Wege stehen. Aus den Erkenntnissen der Umfrage sollen konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Situation erarbeitet werden. Forschende und Forschungsmitarbeitende sind eingeladen, sich an dieser Umfrage zu beteiligen.

Liebe Forschende, liebe Forschungsmitarbeitende!

Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Erfahrungen und Meinungen zur Reproduzierbarkeitskrise mit uns zu teilen.

Mit ihren Antworten tragen Sie zu dieser nationalen Initiative zur Verbesserung der Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Die «Reproduzierbarkeitskrise» beschreibt ein systemisches Versagen, valide und überprüfbare Forschungsergebnisse zu produzieren. Aufgrund ungenauer Angaben zu Methodik und Statistik, mangelnder Transparenz und Publikationsdruck können Ergebnisse oft nicht reproduziert werden. Selbst grundlegende Annahmen in der Forschung können dadurch unzuverlässig sein1,2 – eine Situation, die das Vertrauen in Wissenschaft und Medizin untergräbt.

Ein vom Netzwerk der Swiss Clinical Trial Unit (CTU) durchgeführtes und von der Swiss Clinical Trial Organisation (SCTO) finanziertes Meta-Forschungsprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Hindernisse für eine breite Umsetzung reproduzierbarer Forschungspraktiken anzugehen. Dafür wendet sich das Projekt an akademische Forschende und Forschungsmitarbeitende in der ganzen Schweiz. Ihre Erfahrungen, Ansichten und Anforderungen in Bezug auf die Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen werden die Grundlage für die Entwicklung von Instrumenten und Massnahmen zur Verbesserung der aktuellen Probleme und Mängel bilden.

Referenzen

1 Baker, M. (2016). 1,500 scientists lift the lid on reproducibility. Nature 533, 452-454. https://doi.org/10.1038/533452a
2 Ioannidis J.P.A. (2005). Why most published research findings are false. PLOS Med 2(8): e124. https://doi.org/10.1371/journal.pmed.0020124

Reproducibility crisis

Projektteam

  • Laura Werlen, DKF Basel
  • Alan Haynes, DCR Bern
  • Julien Sauser, CRC Lausanne
  • Cyril Jaksic, CRC Geneve
  • Erin West, CTU St. Gallen
  • Clelia Di Serio, CTU EOC
  • Stephan Benke-Bruderer, CTC Zürich

Ziele

  • Beurteilung des Stands der reproduzierbaren Forschung innerhalb der akademischen klinischen Forschungslandschaft in der Schweiz
  • Identifizierung konkreter Hindernisse für die Durchführung reproduzierbarer Forschung, die für die akademische klinische Forschung in ihrer heutigen Form spezifisch sind
  • Entwicklung und Verbreitung von Massnahmen zur Beseitigung dieser Hindernisse für die Durchführung reproduzierbarer akademischer klinischer Forschung

Methoden

  • Standardisierte und anonyme Umfrage offen für alle Forschenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden in der akademischen klinischen Forschung in der ganzen Schweiz
  • Breite Kommunikation der Umfrageergebnisse durch Veröffentlichung in wissenschaftlichen Zeitschriften und Präsentationen bei akademischen Veranstaltungen zur klinischen Forschung
  • Entwicklung von Instrumenten zur Förderung reproduzierbarer Forschung

Finanzierung
Swiss Clinical Trials Empirical Assessment & Methods (STEAM) working group, Swiss Clinical Trial Organisation (SCTO)

Nach oben