ICARUS - frühe intrakraniale Stentimplantation

Diese internationale, multizentrische Studie untersucht die intrakraniale Stentimplantation als Behandlungsoption von Verschlüssen grosser Hirnarterien, wenn die Entfernung des Thrombus mittels endovaskulärer Standradtherapie fehlgeschlagen ist.

Hintergrund
Als Standardtherapie eines akuten ischämischen Schlaganfalls infolge eines Verschluss einer grossen Hirnarterie in der vorderen Zikulation gilt heute die endovaskuläre Therapie (z.B. mittels Stent-Retrievern oder Kathetern) in Kombination mit intravenöser Lyse des Thrombus. Leider gelingt mit diesem Verfahren die Öffnung des verschlossenen Gefässes in rund 10 bis 20 Prozent der Fälle nicht. Betroffene Patientinnen und Patienten sind dann mit einer dramatisch schlechteren Prognose konfrontiert. Bis zu 70% von ihnen erleiden den Tod oder eine schwere Behinderung. Einer der häufigsten Gründe dafür, dass der Eingriff nicht zum gewünschten Ziel führt, sind  atherosklerotische Veränderungen in den Hirngefässen.

Ziel
In dieser randomisierten Studie wird untersucht, ob  die Implantation eines Stents bei Patientinnen und Patienten, die einen Schlaganfall nach Verschluss einer grossen Hirnarterie erlitten haben und mittels endovaskulärer Standardtherapie erfolglos behandelt wurden, zu besseren Behandlungsergebnissen führt als eine weitere Behandlung mit endovaskulärer Standardtherapie. Primärer Studienendpunkt ist die Behinderung und Abhängigkeit im Alltag. Es werden nur Patientinnen und Patienten mit intrakranieller Ateriosklerose in die Studie eingeschlossen.

ICARUS Studie

IntraCranial Atherosclerosis Related large-vessel occlusion treated with Urgent Stenting - a pragmatic, international, multicentre, randomized trial  (ICARUS) 

Leitung
Prof. Marios-Nikos Psychogios, Leitung diagnost. und interv. Neuroradiologie, und Prof. Urs Fischer, Chefarzt Neurologie, USB

Studiendesign
Internationale, multizentrische, pragmatische, randomisierte klinische Studie

Studienzentren
50-60 Zentren in der Schweiz, Deutschland, Grossbritannien, Belgien, Spanien, Finnland, Italien und Schweden

Anzahl der geplanten Studienteilnehmenden
Initial 296, danach bis zu 498

Projektdauer
2024-2028

Vom DKF unterstützt durch
Methodische Beratung, Statistik, Regulatorik, Data Management, Quality Affairs

Funding
SNF Projektförderung


Können bleibende Behinderung und Abhängigkeit im Alltag nach einem Schlaganfall durch frühe Stentimplantation reduziert werden?


Studienmethodik
Internationale, multizentrische, pragmatische, 1:1 randomisierte, open-label Überlegenheitsstudie

Bedeutung der Studie
Mit dieser Studie kann zeigen werden, ob Schlaganfälle von Patientinnen und Patienten mit intrakranieller Atheriosklerose, die durch Verschluss einer grossen Hirnarterie der vorderen Zirkulation entstehen und nicht mittels endovaskulärer Standardtherapie geöffnet werden konnten, besser mittels Stent-Implantat behandelt werden sollten.

Oktober 2024