1. Juli 2024
IICT-Förderprogramm des SNF: Wieder zwei erfolgreiche Basler Projekte
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) honoriert in seinem Förderprogramm für akademische klinische Studien in diesem Jahr insgesamt 6 Projekte. Zwei davon stammen aus Basel. Eine Studie widmet sich der Bekämpfung des gefährlichen Bakteriums Staphylococcus aureus, eine weitere der Prävention von Lungenkomplikationen bei Frühgeborenen.
Die LIPS-Studie
Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung trägt das Bakterium Staphylococcus aureus auf der Haut, meist ohne Schaden zu verursachen. Gelangt es jedoch in den Körper, kann es schwere Blutstrominfektionen hervorrufen und ist weltweit eine der führenden Todesursachen durch Infektionen. In der Schweiz sind jährlich etwa 2000 Menschen von solchen Blutinfektionen betroffen, was zu rund 500 Todesfällen führt. Selbst wenn die Patienten überleben, bleibt etwa ein Drittel von ihnen langfristig beeinträchtigt.
Der SNF stellt über 2 Millionen Franken für eine Studie unter der Leitung von Richard Kühl, Nina Khanna und Benjamin Speich vom Universitätsspital Basel bereit. Gemeinsam mit 11 weiteren Schweizer Kliniken soll in dieser Studie eine neue Kombinationstherapie gegen Blutstrominfektionen durch Staphylococcus aureus getestet werden.
LIPS-Studie
Combination antibiotic treatment with linezolid for Staphylococcus aureus bacteraemia: a randomised controlled trial
Projektleitung
PD Dr. Richard Kühl, Kaderarzt Klinik für Infektiologie / Orthopädie und Traumatologie; Prof. Nina Khanna, Chefärztin Klinik für Infektiologie; PD Dr. Benjamin Speich, PhD, Klinische Epidemiologie, DKF
Geplante Anzahl Teilnehmende
606
Geplante Anzahl Studienzentren
12 in der Schweiz
Studiendesign
Pragmatische, 1:1 randomisierte, Plazebo-kontrollierte, verblindete, multizentrische Überlegenheitsstudie
Laufzeit
5 Jahre
Geplante DKF-Scientific Services
Methodische Beratung, Projektmanagement, Data Management, Data Analysis/Statistik, Patient & Public Involvement, Regulatorik, Monitoring
RELIEF-Studie
Die Lungen von frühgeborenen Babys sind äusserst fragil. Jedes fünfte Baby entwickelt eine chronische Lungenerkrankung. In der nun vom SNF geförderten RELIEF-Studie unter der Leitung von Sven Schulzke, Chefarzt Neonatologie am Universitäts-Kinderspital, wird getestet, ob die Menge an Flüssigkeitszufuhr einen Einfluss auf die Entwicklung solcher Lungenkomplikationen hat. Die Blutgefässe in den unreifen Lungen der Frühgeborenen sind nämlich noch durchlässig und zu viel Flüssigkeitsgabe könnte das Lungengewebe schädigen.
Unter Beteiligung aller 9 Schweizer Zentren für Neonatologie will das Studieteam herausfinden, ob dickflüssigere Nahrung die Lungen der Babys schont und zu weniger langfristigen Komplikationen führt.
RELIEF-Studie
Restricted versus liberal fluid intake for prevention of bronchopulmonary dysplasia - a cluster-randomised multiple period cross-over trial
Studienleitung
Prof. Sven Schulzke, Chefarzt Neonatologie, Universitäts-Kinderspital beider Basel
Geplante Anzahl Teilnehmende
700
Geplante Anzahl Studienzentren
9 in der Schweiz
Studiendesign
Pragmatische, open-label, Cluster-randomisierte, Cross-over-Studie
Laufzeit
5 Jahre
Geplante DKF-Scientific Services
Projektmanagement, Data Management, Patient & Public Involvement, Regulatorik, Monitoring