4. Juni 2025
Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft auf Augenhöhe
An einem eintägigen Workshop diskutieren Forschende mit Familien über die Herausforderungen ihrer erblichen Vorbelastung für Krebserkrankungen. Der Austausch von Informationen, Bedürfnissen und Erwartungen ist für beide Seiten ein Gewinn. Der von DKF-Forschungsgruppenleiterin Maria Katapodi initiierte und durchgeführte Anlass wurde mit Fördermitteln aus dem SNF-Programm Agora realisiert.
Erkrankt ein Familienmitglied an einer erblich bedingten Form von Krebs, bedeutet das für die biologisch Verwandten nichts Gutes. Sie tragen nämlich selbst ein deutlich erhöhtes Tumorrisiko in sich. Eine Last, mit der es gilt umzugehen. Auch wenn Gentests und Massnahmen für eine frühzeitige Intervention zur Verfügung stehen, sodass die Risiken einer schwerwiegenden Erkrankung mimimiert werden können, mangelt es häufig an angemessener Aufklärung, Unterstützung und Begleitung für die Betroffenen.
Diese Erkenntnisse stammen unter anderem aus den Forschungsprojekten des CASCADE-Consortiums, das von Maria Katapodi geleitet wird. Es widmet sich diversen Fragestellungen zur personalisierten Gesundheitsversorgung und Prävention bei erblich bedingtem Brust- und Eierstockkrebs sowie dem Lynch-Syndrom, das mit häufigem und frühzeitigen Auftreten von Darmkrebs einhergeht und diverse weitere Tumore verursacht.
Enormes Interesse und Engagement
Der erste Workshop für Familien mit genetischer Veranlagung zu Krebs fand am 17. Mai 2025 im Zentrum Paul Klee in Bern statt und war mit über 160 Teilnehmenden bis fast zum letzen Platz ausgebucht. Laientaugliche Fachvorträge, Präsentationen zum neuesten Stand der Forschung und die Vorstellung von Patientenorganisationen boten relevante Informationen und viel Austauschmöglichkeit unter allen Anwesenden.
Den ganzen Tag über wurde abwechslungsweise in vier Sprachen kommuniziert. Dank Simultanübersetzung und Aufteilung in Sprachgruppen für moderierte Diskussionen gab es keine Sprachbarrieren. In Kleingruppen konnten Teilnehmende ihre Bedürfnisse und Wünsche an die Gesundheitsversorgung und Forschung adressieren. Dieser Input soll Maria Katapodi und ihren Kolleginnen und Kollegen als Grundlage für weitere Forschungsprojekte dienen.

«Zitat zum Fazit aus dem Workshop.»
Prof. Dr. Maria Katapodi, Professorin für Pflegewissenschaften und DKF-Forschungsgruppenleiterin

Workshop für Familien mit genetischer Veranlagung für Krebs, Agora-Anlass im Paul Klee Museum, Bern am 17. Mai 2025
SNF-Förderprogramm Agora
Ziele
- Den direkten Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ermöglichen
- Kontakt zwischen Forschende und Laien ermöglichen, um aktuelle Forschung zu vermitteln
- Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kommunikation, Wissensvermittlung, Kultur und Medien fördern
Eingabetermine
- 16. 09.2025 für Projekte mit einem Budget bis CHF 200'000
- Laufend für Projekte mit einem Budget bis CHF 50'000
Weitere Informationen
SNF Agora