Optimierung des Schmerzmanagements in der Onkologie
Die NoDoubt-Studie untersucht die Wirksamkeit der nicht-opioiden Schmerzmittel Dipyron (Metamizol) und Ibuprofen zur Behandlung von krebsbedingten Schmerzen. Sie werden zusätzlich zur Opioidtherapie verabreicht und jeweils gegen Placebo verglichen.
Hintergrund
Jährlich versterben in der Schweiz rund 17'000 Patientinnen und Patienten an Krebs. Fast die Hälfte von ihnen leidet unter krebsbedingten Schmerzen. Leitlinien empfehlen, diese mit einer Kombination von Opioiden und Nicht-Opioiden (z.B. Ibuprofen) zu behandeln.
Überzeugende wissenschaftliche Studien in diesem klinischen Setting fehlen allerdings, sodass der Nutzen der Kombinationstherapien nicht erwiesen ist. Dies führt unter Expertinnen und Experten zu Uneinigkeit darüber, ob und wenn ja, welches Nicht-Opioid am besten geeignet ist.
In der Folge erhält rund ein Drittel der Betroffenen keine Nicht-Opioiden Schmerzmittel und wird möglicherweise nicht angemessen behandelt. Darüber hinaus erhalten Patientinnen und Patienten, die ein Nicht-Opioid erhalten, möglicherweise ein nicht wirksames Medikament.
Ziel
Mit dieser Studie soll untersucht werden, wie sich die Gabe von 4.0 Gramm Dipyron (Metamizol), 1.2 Gramm Ibuprofen oder Placebo zusätzlich zur Behandlung mit Morphium auf die Schmerzintensität von Patientinnen und Patienten mit mittleren mich schweren krebsbedingten Schmerzen auswirkt.
Studienmethodik
Multizentrische, randomisierte, Placebo-kontrollierte Überlegenheitsstudie
Die Studie zeichnet sich unter anderem durch einen hohen Anteil an Patient and Public Involvement (PPI)-Aktivitäten in der Planung und Durchführung aus. Dies bedeutet, dass Patientinnen und Patienten an der Konzeption, Ausgestaltung und Umsetzung der Studie mitwirken konnten.
NoDoubt-Studie
Efficacy of non-opioid drugs in addition to opioid therapy for cancer pain management: a double-blind, randomized, three arm, placebo-controlled trial assessing the key non-opioids dipyrone (metamizole) and ibuprofen: NoDoubt-trial
Leitung
Principal Investigator
PD Dr. med. Christopher Böhlke, Universitätsspital Basel
DKF-Forschungsgruppe Jan Gärtner
Co-Investigator
Sophie Pautex, University Hospital Geneva
Tanja Fusi-Schmidhauser, Clinica Di Cure Palliative E Di Supporto Eoc
Tobias Schneider, Universitätsspital Basel
Marcus Vetter, Kantonsspital Baselland
Studiendesign
Multizentrische, randomisierte, Placebo-kontrollierte Überlegenheits-Studie
Studienzentren
5 Zentren in der Schweiz
Anzahl geplanter Studienteilnehmender
309
Projektdauer
5 Jahre
Vom DKF unterstützt durch
Methodische Beratung, Regulatorik, Statistik, Data Management, Monitoring, On Site Management, Projektmanagement, Qualitätsmanagement, Patient & Public Involvement
Funding
SNF IICT, Ausschreibung 2024

Welche Behandlung ist die wirksamste bei krebsbedingten Schmerzen?
Bedeutung der Studie
Diese Studie möchte Antworten auf eine offene Forschungsfrage finden, an der die pharmazeitische Industrie nicht interessiert ist. Sie will klären, ob der Zusatz von nicht-opioiden Schmerzmitteln zur Opiod-Behandlung für Patientinnen und Patienten mit krebsbedingten Schmerzen von Vorteil ist. Eine Klärung dieser Frage kann in der Zukunft ineffektive Behandlungen oder Überbehandlungen vermeiden.
Projektpartner
Sacha Rothschild, Kantonsspital Baden
Sandra Eckstein, Viola Heinzelmann, Benjamin Kasenda, Frank Zimmermann, Universitätsspital Basel
Juli 2025