Vermittler zwischen Patient und Studienteam

Für eine erfolgreiche Koordination der «STOP-FLU» Studie setzt das Departement Klinische Forschung (DKF) seine logistischen und kommunikativen Kompetenzen ein.

Letzten Herbst verwandelte sich das Ambulante Studienzentrum (ASZ) des Departements Klinische Forschung (DKF) kurzzeitig in ein Logistikzentrum. Für die multizentrische STOP-FLU Studie waren über 400 Studienlaborsets an acht Schweizer Spitäler zu verteilen. «STOP-FLU» steht für «Swiss Trial in solid Organ transplantation on Prevention of inFLUenza» (Siehe Infobox).

Ein logistisches Grossprojekt

Die Versorgung der Zentren mit den Studienlaborsets ist eine Aufgabe, die Vanessa Grassedonio, Study Nurse am DKF, verantwortete und die sich komplexer erwies, als zu Beginn angenommen. Die über 400 Studienlaborsets mussten vorerst einzeln aus verschiedenen Grosspackungen zusammengesetzt und mit Anleitungen in der jeweiligen Sprache bestückt werden.

Zeit nehmen für Patienten

Michael Dickenmann, stellvertretender Chefarzt der Transplantationsimmunologie und Nephrologie des USB, ist Studienleiter in Basel. Für sein Zentrum hat er das DKF nicht nur mit dem Monitoring beauftragt, sondern auch mit der Studienkoordination durch die DKF-Study Nurses. Diese übernehmen die verblindeten und unverblindeten Studientätigkeiten. Ausserdem unterstützt Vanessa das Forschungsteam bei der Aufklärung der Studienteilnehmenden. Sie steht ihnen auch ausserhalb der geplanten Visiten für Fragen zur Verfügung. Sich für die Patientinnen und Patienten genügend Zeit zu nehmen und ihnen Respekt und Empathie entgegen zu bringen, sei für ihre Einbindung in die Studie und den erfolgreichen Ablauf des Projekts zentral.

Die STOP-FLU Studie

Reducing the Burden of Influenza after Solid-Organ Transplantation: the STOP-FLU trail, Swiss Trial in Solid Organ Transplantation on Prevention of influenza

Patienten: 780
Zentren: 8
Laufzeit: Grippesaisons 2018/2019 und 2019/2020

Die Stop-Flu Studie ist ein vom Schweizerischen Nationalfonds gefördertes IICT-Projekt (Investigator-Initiated-Clinical Trial). Sie evaluiert drei unterschiedliche Strategien der Grippeimpfung bei Transplantationspatientinnen und -patienten (≥ 3 Monate nach der Transplantation). Die Kontrollgruppe erhält eine Injektion des Grippeimpfstoffs gemäss der üblichen Praxis (VaxigripTetra®, vierwertiger Impfstoff). Die beiden Vergleichsgruppen werden mit dem Hochdosis-Impfstoff (Fluzone HD®, dreiwertiger Impfstoff) bzw. mit einem adjuvanten Impfstoff (Fluad®, dreiwertiger Impfstoff) geimpft. Die Studie wird während zwei aufeinanderfolgenden Grippesaisons (2018/2019 und 2019/2020) in acht Schweizer Spitälern bzw. Transplantationszentren durchgeführt, darunter in Basel unter der Leitung von Prof. Michael Dickenmann. Le Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV) ist das Initiations- und Koordinationszentrum der Studie mit PD Dr. Oriol Manuel als Hauptsponsor.


Der Einsatz unserer Patientinnen und Patienten soll als besonderes Engagement für die Forschung gewürdigt werden. Man muss schliesslich bedenken, dass die Teilnahme an diesem Projekt einen grossen Aufwand bedeutet.

Vanessa Grassedanio, Study Nurse

Vanessa und M. Dickenmann

Michael Dickenmann, stv. Chefarzt der Transplantationsimmunologie und Nephrologie am USB und Vanessa Grassedonio, Study Nurse am DKF

STOPFLU Studineteam

Das Team der STOP-FLU Studie: Simone Rychler-Hirschler, Pflegefachfrau, Melanie Schönenberger, Oberärztin und Co-PI der Studie sowie Catherine Haenlin aus der Nephrologie, des USB (hintere Reihe, 1. 3. und 4 v.l.). Vanessa Grassedonio, Study Nurse und Emilie Muller Monitorin (sitzend) sowie Silke Purschke, Leitende Study Nurse (2. v.l.) aus dem DKF.


Die Rekrutierung von Teilnehmenden für die STOP-FLU Studie erwies sich als Herausforderung. Ein gutes Gespräch mit dem Patienten kann dessen Motivation wesentlich steigern.

Michael Dickenmann, stv. Chefarzt der Transplantationsimmunologie und Nephrologie am USB

Lebensrettende Grippeimpfung

Immunsupprimierte Menschen, wie Organtransplantationspatientinnen und -patienten, sind im Falle eine Grippe einem erhöhten Risiko schwerer Komplikationen ausgesetzt, die unter Umständen zum Tod führen können. Die wichtigste Präventionsmassnahme bleibt die jährliche Impfung. Mit der neuen Grippesaison geht die STOP-FLU Studie mit neuen, nicht nur wissenschaftlichen Erkenntnissen in die zweite Runde: Das Gelingen eines Forschungsvorhabens beruht auf dem Zusammenspiel von Studienteam und Patient. Das DKF kann hier vermittelnd mitwirken und beide Parteien unterstützen.

Departement Klinische Forschung, Oktober 2019