2. November 2021
Eine Partnerschaft, die Synergien nutzt
Swiss TPH und DKF vereinen ihre Expertisen zugunsten des klinischen Forschungsstandorts Basel
Das Departement Medizin des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) und das Departement Klinische Forschung (DKF) bündeln ihre Stärken, um effektive Lösungen für die Entwicklung neuer Therapieansätze in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu liefern. Diese Partnerschaft ist für beide Parteien von entscheidender Bedeutung. Denn es bringt zwei Institutionen zusammen, die gemeinsam über sämtliche Kompetenzen verfügen, um die Durchführung klinischer Studien der Phase I-III in der akademischen Arzneimittelentwicklung zu ermöglichen. Indem die beiden Organisationen ihre komplementären Expertisen vereinen, finanzielle und personelle Ressourcen teilen sowie ihre Netzwerke zusammenfassen, schaffen sie optimale Voraussetzungen für eine effiziente und wirkungsvolle Zusammenarbeit.
Aus dieser Partnerschaft schöpfen wir Synergien zugunsten exzellenter klinischer Forschung, welche zur Entwicklung wirksamer Therapien für armutsbedingte Erkrankungen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen beiträgt.
Prof. Daniel Paris und Prof. Christiane Pauli-Magnus
Ein wichtiger Beitrag für die Patientensicherheit
Die Durchführung von Forschungsprojekten in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen birgt nicht nur kulturelle, sondern auch operative Herausforderungen. Es gilt, den zunehmend umfangreicheren regulatorischen Anforderungen bei der Durchführung klinischer Arzneimittelstudien gerecht zu werden. Für diesen Zweck haben das Swiss TPH und das DKF gemeinsam Investitionen für Software-Updates und Datenplattformen getätigt, um die Good Clinical Practice (GCP)-konforme Arbeitsweise, die Datenintegrität und Qualitätssicherung zu gewährleisten. So wird das DKF dem Swiss TPH sein Qualitätsmanagementsystem (QMS) «orca» zur Verfügung stellen. Weiter wird das DKF Unterstützung im Bereich Data Management liefern.
Darüber hinaus planen das Swiss TPH und das DKF, ihr Fachwissen in bestimmten Bereichen auszubauen. Zum Beispiel im Medizinischen Monitoring und der Pharmakovigilanz. Erste Schritte in diese Richtung werden bereits unternommen: Im Rahmen des «HELP-Projekts» übernimmt das Swiss TPH in zwei Phase-I-Studien die Rolle als Sponsor und hat das DKF beauftragt, in der «HELP-OFZ Studie die Informationen über potenzielle Risiken des Prüfpräparats zusammenzutragen und zu evaluieren.
Ein weiteres Projekt, welches von den Synergien des DKF und des Swiss TPH profitieren wird, ist die «Bacoba-Studie». Dabei handelt es sich um ein translationales Forschungsprojekt zur Behandlung der kutanen Leishmaniose. Bei dieser First-in-human-Studie, für welche dem Swiss TPH kürzlich ein Grant von Innosuisse zugesprochen wurde, wird ein neuartiges dermal appliziertes Heilmittel gegen Leishmaniose getestet. Die chemische Formulierung «BAP5191» liefert das Unternehmen Bacoba AG, der Sponsor der Studie, während die Clinical Operations Unit des Swiss TPH als Forschungspartner die Planung und das Projektmanagement übernimmt. Die Studie wird am Universitätsspital Basel im Ambulanten Studienzentrum des DKF durchgeführt. Dabei wird das Team seitens DKF unter anderem von den Study Nurses unterstützt, die das On Site Management verantworten.
Erste gemeinsame Projekte
HELP
Helminth Elimination
Platform (HELP)
Betroffene Regionen
Verarmte ländliche Gebiete in Afrika
südlich der Sahara, Lateinamerika,
Südostasien, China
Studienzentrum der Phase-I-Studien
Ifakara Health Institut in Bagamoyo, Tansania
Mitwirkende
Eveline Ackermann, MSc
Prof. Jennifer Keiser, PhD
Elisabeth Reus, MSc
Förderung
EU Horizon 2020
Bacoba
BAP5191 First in human trial on cutaneous leishmaniasis
Betroffene Regionen
Mittel- und Südamerika, Nord- und Südafrika, Mittlerer Osten, Mittelmeerraum, Zentralasien
Studienzentrum
Ambulantes Studienzentrum des DKF
am Universitätsspital Basel
Mitwirkende
Sonja Bernhard, PhD
Valentina Butoescu, Pharm, PhD
Elisabeth Reus, MSc
Förderung
Innosuisse