RECUT - eine Studie zur verkürzten Kortikosteroid-Behandlung bei COPD

Im Sinne von «Smarter Medicine» will diese randomisierte Studie herausfinden, ob weniger vielleicht mehr ist.

Die chronisch obstruktive Pneumopathie (COPD) ist die weltweit vierthäufigste Todesursache. Im späten Krankheitsverlauf treten Exazerbationen immer häufiger auf und führen zu einer beschleunigten Abnahme der Lungenfunktion und damit zu einer Progredienz der COPD.

Hintergrund
Am Anfang der Überlegungen zu dieser Studie standen die Ergebnisse der REDUCE-Studie (siehe Link unten), welche bei hospitalisierten Patientinnen und
Patienten mit COPD-Exazerbationen zeigen konnte, dass die Kortikosteroidtherapie von 14 auf fünf Tage reduziert werden kann, ohne dass eine Änderung des klinischen Outcomes beobachtet wird. Doch können diese Resultate auf ein ambulantes Patientenkollektiv in der Hausarztpraxis übertragen werden? Kann die Kortikosteroiddosis bei nicht hospitalisationsbedürftigen Patientinnen und Patienten mit COPD-Exazerbation gar weiter gesenkt werden?

RECUT

REduction of Corticosteroid Use in Outpatient Treatment of Exacerbated COPD

Leitung
Prof. Jörg D. Leuppi, Kantonsspital Baselland

Anzahl geplanter Patienten
470

Projektdauer
2015-2021

Vom DKF unterstützt durch
Statistik, Regulatorik, Data Management, Monitoring

Funding
SNF Projektförderung


Bedeutet kürzere Kortikosteroid-Therapie für COPD-Patientinnen und -Patienten mit akuter Exazerbation eine Steigerung der Behandlungsqualität?


Ziel
Die RECUT-Studie untersucht, ob bei ambulanten COPD-Patientinnen und Patienten mit akuter Exazerbation, die in einer Hausarztpraxis behandelt werden, die Kortikosteroidbehandlung (40mg Prednison einmal täglich) ohne Wirkungsverlust von fünf auf drei Tage reduziert werden kann.

Studienmethodik
Prospektive, multizentrische, randomisierte Nicht-Unterlegenheits(Non-Inferiority)-Studie

Bedeutung der Studie
Eine verkürzte Steroidbehandlung von COPD-Patientinnen und -Patienten mit akuter Exazerbation würde möglicherweise zu weniger Nebenwirkungen und damit zu höheren Lebensqualität der Betroffenen führen. Zum anderen könnten die Kosten für das Gesundheitswesen reduziert werden. Ganz im Sinne von
«Smarter Medicine»: Steigerung der Behandlungsqualität und Nachweis, dass weniger mehr ist.

September 2020