HIT - Korrektur des Elektrolythaushalts bei hospitalisierten Patientinnen und Patienten

Dies ist die erste randomisierte Studie, die den Effekt einer gezielten Therapie des Natriumspielgels auf die Mortalität und Rehospitalisierung von Spitalspatientinnen und -patienten untersucht.

Mit einer Prävalenz von bis zu 30% ist die Hyponatriämie die häufigste Elektrolytstörung bei hospitalisierten Patientinnen und Patienten. Während die Behandlung einer akuten Hyponatriämie bei schweren klinischen Symptomen aufgrund eines Hirnödems unumstritten ist, wird sie im Allgemeinen als asymptomatisch oder nicht klinisch relevant angesehen.

Hintergrund
Eine aktuelle Beobachtungsstudie hat gezeigt, dass geeignete Labortests zur Beurteilung der Ätiologie der Hyponatriämie bei weniger als 50% der Patientinnen und Patienten durchgeführt wird und dass 75% bei der Entlassung einen Natriumspiegel unter 130 mmol/l aufweisen.

Gleichzeitig gibt es mehr und mehr Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen chronischer Hyponatriämie und unerwünschten Wirkungen wie Gangstörungen und Stürzen, Aufmerksamkeitsdefiziten, Knochenschwund und Frakturen sowie krankheitsbedingter Morbidität, die zu erhöhten Raten von Wiedereinweisungen und Sterblichkeit führen.

Derzeit fehlen jedoch randomisierte klinische Studien, die den Einfluss einer zu geringen Plasmanatriumkonzentration auf das Risiko für eine erneute Hospitalisierung und auf die Sterblichkeit von Spitalspatientinnen und -patienten untersuchen.

HIT Studie

Hyponatremia Intervention Trial: Targeted correction of plasma sodium levels in hospitalised patients with hyponatremia: a randomised, controlled, parallel-group trial

Leitung
Prof. Mirjam Christ-Crain, stv. Chefärztin Endokrinologie, Universitätsspital Basel

Studiendesign
Internationale, multizentrische, pragmatische, randomisierte klinische Studie

Studienzentren
Mindestens 9 in der Schweiz, den Niederlanden, Deutschland, Italien und Kroatien

Anzahl geplanter Studienteilnehmender
2278

Projektdauer
2020-2025

Vom DKF unterstützt duch
Methodische Beratung, Statistik, Data Management, Monitoring

Funding
SNF IICT


Welchen Einfluss hat die Korrektur des Natriumspiegels auf die Mortalität und Rehospitalisierungsrate von Spitalspatientinnen und -patienten?


Ziel
In dieser randomisierten Studie soll untersucht werden, ob die gezielte Korrektur des Natriumspiegels bei hospitalisierten Patientinnen und Patienten im Vergleich zur Standardtherapie die Mortalitätsrate oder die Rate für eine nochmalige Hospitalisierung innerhalb von 30 Tagen nach Entlassung aus dem Spital senkt.

Studienmethodik
Internationaler, multizentrischer, pragmatischer, 1:1 randomisierter klinischer Trial (RCT)

Bedeutung der Studie
Die Ergebnisse dieser Studie können eine Datengrundlage für die derzeit offene Frage liefern, ob eine chronische Hyponaträmie die Morbidität und Mortalität von hospitaliserten Patientinnen und Patienten negativ beeinflusst. Damit könnte geklärt werden, ob zukünftig vor einer Spitalsentlassung mehr Augenmerk auf die Korrektur des Elektrolythaushalts gelegt werden sollte.

September 2021